
mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Seit einigen Jahren lassen sich insbesondere als Reaktion auf das Abschneiden Deutschlands in großangelegten Schulvergleichsstudien wie TIMSS oder PISA vermehrt Forderungen seitens Politik und Wissenschaft nach einer stärkeren Förderung leistungsstarker Schüler:innen in Deutschland erkennen. Um Ansatzpunkte für eine adäquate Förderung leistungsstarker Schüler:innen identifizieren zu können, braucht es jedoch zunächst ausreichendes Wissen über (relevante) Charakteristika dieser speziellen Schülergruppe, das bisher nicht in ausreichendem Maße vorliegt. An diesem Punkt setzt die vorliegende Dissertation an.
Am Beispiel der Naturwissenschaften wird untersucht, welche Merkmale von Schüler:innen, Unterricht und Lehrkräften dazu beitragen, dass Schüler:innen am Ende der Grundschulzeit besondere Leistungsstärke aufweisen. Grundlage der Untersuchung bilden die Daten der Trends in International Mathematics and Science Study 2019 (TIMSS 2019), die es ermöglichen, repräsentative Aussagen für die Schüler:innen in Deutschland zu treffen. Durch die Untersuchung relevanter Prädiktoren im Kontext der Grundschule bieten die Erkenntnisse dieser Arbeit die Möglichkeit, frühzeitig und passgenau in der schulischen Laufbahn von Schüler:innen anzusetzen und so dafür zu sorgen, dass nicht schon in frühen Jahren entscheidende Kompetenzrückstände entwickelt werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass insbesondere das fachbezogene Selbstkonzept der Schüler:innen, ihre kognitiven Fähigkeiten sowie das Ausmaß konstruktiver Unterstützung, das Schüler:innen im Unterricht erleben, bedeutsame Prädiktoren besonderer Leistungsstärke sind. Potenzielle Förderungen sollten somit primär an diesen drei Merkmalen ansetzen.