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Die "Reichskristallnacht" in Schleswig-HolsteinDer Novemberpogrom im historischen Kontext
Die "Reichskristallnacht" in Schleswig-HolsteinDer Novemberpogrom im historischen Kontext
Schlagworte
Reichspogromnacht, 20. Jahrhundert, Pogrom, Schoah, Nationalsozialismus, Schleswig-HolsteinÜber dieses Buch
In der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 wurden 1.400 Synagogen und Beträume, Tausende Wohnungen und Geschäfte von Jüdinnen und Juden zerstört und geplündert; mehr als 30.000 Männer in Konzentrationslager verschleppt, ungefähr hundert wurden ermordet. Dieser vielfach als "Reichskristallnacht" bezeichnete Pogrom, die "Katastrophe vor der Katastrophe" (Dan Diner), war der Startschuss für die Verdrängung der Juden aus der Wirtschaft und die Arisierung jüdischen Eigentums. Er stellte eine Brutalisierung im Umgang mit der jüdischen Bevölkerung dar und war zugleich ein Schritt in Richtung Schoah. Die 75-jährige Wiederkehr der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 war für das Landesarchiv Schleswig-Holstein Anlass, dieses Ereignis im Kontext der jüdischen und der Landes- sowie der nationalsozialistischen Gewaltgeschichte erstmals in einer eigenen Ausstellung mit dem Schwerpunkt auf dem Norden Deutschlands zu präsentieren. Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit der Universität Flensburg und der Landeszentrale für politische Bildung Schleswig-Holstein. In Schleswig wurde sie von einer Vortragsreihe begleitet, deren Beiträge, ergänzt durch weitere Aufsätze, in diesem Band dokumentiert sind. Abbildungen aus der Ausstellung illustrieren die Texte.
Kapitel
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EinleitungRainer Hering
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GrußwortEberhard Schmidt-Elsaeßer
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GrußwortWalter Rothschild
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Juden in Schleswig-HolsteinBettina GoldbergEin historischer Überblick
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SpurenGerhard PaulFotografien zum jüdischen Leben in Schleswig-Holstein 1900–1950
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Weg in den AbgrundKlaus AlbertsZur Außerrechtsetzung der deutschen Staatsangehörigen jüdischen Bekenntnisses 1933 bis 1945
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Antijudaismus und Antisemitismus in der Geschichte von Kirche und TheologieJoachim Liß-WaltherKurzer Abriss einer langen Verirrung – mit Hinweisen auf gewonnene theologische Einsichten nach der Schoah
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Zwangsausweisungen im Oktober 1938: Die Geschichte der Familie Fertig
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Antisemitische Gewalt während der Machtergreifungszeit und die Reaktion der deutschen GesellschaftHermann Beck
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Die Deutschen und die Judenverfolgung im Spiegel von GeheimberichtenFrank Bajohr
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Kindertransporte: Die Geschichte von Fritz, Leo und Frieda
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Antisemitische Gewalt und NovemberpogromMichael Wildt
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„Dat Judennest hebbt wi utrökert.“Bernd PhilipsenVom gewaltsamen Ende des Auswanderer-Lehrguts Jägerslust bei Flensburg
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Abwicklung und Ausweisung: Die Geschichte von Dora Kufelnitzky
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„Ihre Evakuierung wird hiermit befohlen.“Beate MeyerDie Deportation der Juden aus Hamburg und Schleswig-Holstein 1941–1945
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Leben bis zur Deportation: Die Geschichte der Schwestern LexandrowitzLeben bis zur Deportation: Die Geschichte der Schwestern Lexandrowitz
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„Ich bin ja hier nur hängengeblieben.“Wie Benjamin Gruszka alias „Bolek“ von Warschau nach Lübeck kam, dort heimisch wurde und es im hohen Alter wieder verließ
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„Herr K. ist nur Politiker und als solcher aus Amerika zurückgekommen.“Gerhard PaulDie gelungene Remigration des Dr. Rudolf Katz
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Der Koffer als Symbol in der ErinnerungskulturIris Groschek
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Der bagatellisierte MassenmordHarald SchmidDie „Reichsscherbenwoche“ von 1938 im deutschen Gedächtnis
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Über die Autorinnen und Autoren
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Personenregister
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Ortsregister
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Bildnachweis
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Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein
Veröffentlicht
Gedruckte Ausgabe
394 Seiten, 41 Abb., Hardcover,
Maße: 155 x 220 mm, 34,80 €