Die Ausstellung „Osmanen in Hamburg – eine Beziehungsgeschichte zur Zeit des Ersten Weltkrieges“, die vom 6. November 2014 bis zum 4. Januar 2015 in der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky gezeigt wurde, widmete sich anlässlich des 100. Jahrestages der „Urkatastrophe“ den deutsch-osmanischen Beziehungen aus Hamburger Sicht und nahm vor allem die Zeit zwischen 1914 und 1918 in den Blick.
Die erstmals gezeigten Archivmaterialien veranschaulichen dabei nicht nur die wirtschaftlichen, diplomatischen und kulturellen Kontakte. Sie vermitteln vor allem einen Eindruck von der Präsenz und vom Leben der ethnisch wie religiös heterogenen Gruppe der Osmanen (u. a. Armenier, Griechen, sephardische Juden, muslimische Türken) in Hamburg, deren Spuren sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen lassen.
Der vorliegende Katalog möchte aber nicht nur die in acht Sektionen unterteilte Ausstellung dokumentieren. Er liefert mit zusätzlichen acht Beiträgen einen weiterführenden Einblick in die komplexe und ambivalente osmanisch-deutsche bzw. hamburgisch-osmanische Beziehungsgeschichte. In drei Kapiteln werden neben den transkulturellen Begegnungen wie Kulturdifferenzen der Zeit von etwa 1850 bis 1909, die kolonialen Ambitionen und orientalistischen Embleme des Deutschen Reiches, aber auch die Rolle deutscher Frauen im Osmanischen Reich zwischen 1914 und 1918 beleuchtet.
Das Dilemma der Reform – die Arbeit der deutschen Militärmission im Osmanischen Reich in der Zeit Sultan Abdülhamids II. zwischen Kulturdifferenz und Interessendivergenz
„Ade Cospoli, ich will aber nicht denken, dass es ein Abschied für immer ist.“ Eine Hamburger Familie im Osmanischen Reich zur Zeit des Ersten Weltkrieges
Köse, Y. (Hrsg.). (2016). Osmanen in Hamburg: Eine Beziehungsgeschichte zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Hamburg University Press. https://doi.org/10.15460/HUP.159